Mummelkrone (weiße Seerose)

Es gibt wenige Zauberpflanzen, die am oder im Wasser wachsen – die Mummelkrone oder weiße Seerose ist eine solche Ausnahme. Ihr lateinischer Name lautet „nymphaea alba“. Die Seerose sieht zwar sehr exotisch aus, kommt jedoch in sauberen Gewässern, in denen die Wasserqualität noch gut ist, überall in Mitteleuropa wild vor, und dies sogar so stark, dass sie wuchert. Sie ist vor allem wegen ihrer großen runden Schwimmblätter und ihrer weißen sternförmigen Blüten bekannt, die im Sommer monatelang aufblühen. Die Seerose wurde in der volkstümlichen Magie mit dem Reich der so genannten Wassergeister in Verbindung gebracht, das sind die Elementargeister, welche im Wasser leben sollten – die Nymphen (daher der lateinische Name „nymphaea alba“), Undinen, Wasserhexen, Wasserfrauen und Wasser-Nöcks (das ist die männliche Form). Durch die hypothetische Verbindung der Seerose mit den Wassergeistern nahm man an, dass sie den Kontakt zu diesen herstellen und gleichsam Botschaften aus deren Welt vermitteln könnte. In der Magie wurden daher weiße Seerosen gern in Vollmondnächten gesammelt, um mittels gereimter Anrufungen und Rituale in Verbindung mit den Wassergeistern zu treten. Die Wassergeister und deren Ratschläge waren sehr beliebt, denn sie galten als überaus weise, wenn auch manchmal tückisch, und sie sollten den Schlüssel zu Reichtum und zu Glück beim anderen oder eigenen Geschlecht besitzen. Ob dies so stimmt, verbleibt im Reich der Legende. In der naturheilkundlichen Medizin hat man aus den Wurzeln der Seerosen auch kühlende Extrakte hergestellt, um Entzündungen zu heilen und Schleimstoffe im Körper zu lösen.


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